Fünfter Tag

Die ersten Wesen mit Lebensatem bevölkern den Raum der Schöpfung, zunächst die Luft und das Wasser. (Gen.1,20-23)

Mit drei großen Abgrenzungen - zwischen Licht und Finsternis, zwischen himmlischen und irdischen Wassern und zwischen Meer und Land - wird der Lebensraum der Schöpfung geschaffen. In das toho wa bohu des Chaos (Vers 1,2) setzt Gott die Ordnung der Welt. Die Chaosmacht der Finsternis dient nun als Nacht, der Himmel der Götter ist zum bloßen Firmament degradiert und das unheilvolle Urmeer ist nur noch eine Ansammlung von Wasser.
Der Segen des Anfangs zeigt sich in der Fülle und der Harmonie der Schöpfung und in der Fruchtbarkeit der Geschöpfe.
In dieser Schöpfung sind dem Menschen alle Möglichkeiten für sein Handeln gegeben. Keine mythischen Ungeheuer, keine göttlichen Wesen und Mächte bedrängen den Menschen. Der Mensch ist frei für seine Geschichte, die dadurch, daß sie mit der Schöpfung beginnt, immer auch eine Heilsgeschichte ist.
© Martin Kornelius 1995, 2016