Wir wollen die bildliche Darstellung der Maßfaktoren-Karte (vgl. Bemerkungen zu Kapitel 2) tatsächlich als Höhenzüge einer hügeligen Landschaft interpretieren. Je massiger der Himmelskörper, desto höher ist der Berg, auf dem er ruht.
Auf der Bergspitze brenne ein großes Feuer, es sei Nacht und Menschen mit Laternen laufen quer über den Berg. Wir beobachten die
Szenerie von weit oben, sehen also nur das zentrale Feuer und die Laternen - nicht den Berg!! Wir beobachten nun, dass die
Menschen dem zentralen Feuer ausweichen, das heißt sie weichen von ihrem geraden Kurs ab. Vielleicht, so überlegen wir, ist
es die große Hitze, die die Menschen vom ihrem Kurs abdrängt.
Bei Tag werden wir aber erkennen, dass die Menschen nur dem einfachsten Weg über den Berg gefolgt sind. Sie laufen nicht zu
steil nach oben, dass wäre zu anstrengend, aber auch keinen zu großen Umweg. Genauer betrachtet nehmen sie einfach nur den
leichtesten Weg - und das zentrale Feuer markiert einfach nur die Spitze.
Das "kosmische Prinzip der Faulheit" offenbart sich hier.
Übersetzt in unser Sonnensystem: Jeder Planet (und Möchtegern-Planet) sucht sich den leichtesten Weg um die Sonne. Aber weil
die Zeit in Sonnennähe gedehnt ist - und sich deshalb dort ein "Zeitberg" befindet - ist dieser leichteste Weg dort keine
Gerade. Wie sich der Planet bewegt, das macht er nicht, weil eine Kraft von der Sonne ausgeht. Er bewegt sich auf seine Weise,
weil dies die einfachste Art und Weise ist, sich in einer gedehnten Raumzeit zu bewegen.
(nach: Russell, Bertrand: Das ABC der Relativitätstheorie, Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, 1989, Seite 96ff.)