Teil I: Luki, der Sternenforscher, Bemerkungen zu Kapitel 3

Das Prinzip der Bewegung

Wir können nun das Prinzip formulieren, nach dem sich Dinge in der Raumzeit bewegen:

  1. Jeder Weg ist vierdimensional d.h. schließt Dauer (Zeit) und Abstand (Raum) ein. Wir betrachten also Raumzeit-Intervalle (Raum-Zeit-"Abstände").
  2. Diese Raumzeit-Intervalle werden berechnet, indem von der Zeit-Dauer der Raum-Abstand abgezogen wird. Sie entsprechen der Eigenzeit.
  3. Dinge nehmen bei jeder Bewegung den 4-dimensionalen Weg, auf dem für sie die meiste Zeit vergeht. Sie wählen also das Raumzeit-Intervall, das ihre Eigenzeit maximiert.

Bertrand Russell nennt dies das Gesetz der kosmischen Faulheit.

"Das bedeutet nichts anderes, als dass Körper, sich selbst überlassen, ihre Bewegungen so langsam wie möglich ausführen."
(Russell, Bertrand: Das ABC der Relativitätstheorie, Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, 1989, Seite 95)

Punkt 3 entspricht der Aussage, dass Dinge ihrer Geodäten folgen (sofern natürlich keine Kraft sie daran hindert). Geodäten sind gerade diese maximalen Raumzeit-Intervalle aller anderen möglichen Raumzeit-Intervalle zwischen Anfangspunkt (Anfangsereignis) und Endpunkt (Endereignis).

Anmerkung: Eine Anwendung dieses Prinzips findet sich in dem lesenswerten Buch "Gravitation und Raumzeit" von J. A. Wheeler.

(Wheeler, John Archibald: Gravitation und Raumzeit. Die vierdimensionale Ereigniswelt der Relativitätstheorie, Heidelberg: Spektrum-der-Wissenschaft-Verlagsgesellschaft, 1991)

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Die Allgemeine Relativitätstheorie, leicht verständlich erzählt - © Martin Kornelius 2016