Johannes, der Täufer, sieht den Geist Gottes herabkommen auf Jesus und bezeugt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Was für ein Evangelium. Ja, Johannes bezeugt hier die Dreieinigkeit Gottes: den verborgenen Vater, Urgrund allen Seins und Lebens, den Sohn, das menschliche Antlitz unseres Gottes und den Geist Gottes, das Band der Liebe zwischen Vater und Sohn.
Ja, Gott selbst ist in sich Leben, Gemeinschaft, Gemeinschaft der Liebe.
Natürlich fassen diese Worte nicht das Geheimnis, das Gott ist. Auch das Zeugnis des Johannes, das wir gehört haben, fasst es nicht. Diese Worte sind ein Versuch, in Menschenworte zu fassen, was unfassbar ist und über alle unsere Worte hinausgeht. So wie ja auch die Junge Kirche noch damit ringen wird, was dieses Geheimnis bedeutet, das sich hier im Zeugnis des Johannes zeigt und dann vor allem im Leben Jesu zeigen wird, in seinem Tod und in seiner Auferstehung.
Lamm Gottes, so nennt Johannes Jesus, als er auf ihn zukommt. Das Geheimnis unseres Gottes reicht also noch viel tiefer. Denn dieser unfassbare, unergründliche Gott wird Mensch, liefert sich dem Menschen aus und lässt sich von ihm – wie ein wehrloses Schaf – zur Schlachtbank führen. Um ihn, ja uns den Menschen zu retten. Gott nimmt auf sich, was uns trennt von ihm.
Die Quelle allen Lebens gibt sich in den Tod, damit wir – selbst in unserem Tod – das Leben finden, hineingenommen werden in das Leben des dreieinigen Gottes, hineingenommen in die Gemeinschaft der Liebe von Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Ja, auch wir bezeugen, Jesus ist wahrhaftig der Sohn Gottes.