Teil I: Luki, der Sternenforscher, Bemerkungen zu Kapitel 3

Bewegung unter der Zeitdehnung

Eine der wichtigsten Konsequenzen einer gedehnten Zeit ist ihre Auswirkung auf die Bewegung von Dingen.

Betrachten wir zunächst ein Stück freien Weltraums, also weitab von allen Himmelskörpern. Wie würde sich dort ein Apfel bewegen (ungeachtet der Frage, wie er dort hinkommt)? Natürlich geradlinig und gleichförmig... was sollte ihn auch ablenken!

Nehmen wir jetzt ein Stück Weltraum in der Nähe zum Beispiel der Erde. Die Zeit ist hier "deformiert", was wir mit Uhren aufzeigen können. Auch jetzt bewegt sich der Apfel noch auf seiner "Geraden", besser: auf der "geradesten" Bahn (der Fachausdruck hierzu: Geodäte, vom griechischen Geodäsie: Erdvermessung). Der Apfel, so können wir sagen, weicht weiterhin nicht von seiner "Geradesten", seiner Geodäten ab, allerdings ist die Struktur der Zeit verzerrt, der er unterworfen ist.
Der Apfel verhält sich aber so, als würde er einer Kraft unterworfen - eine Kraft, die wir, Newton folgend, als Schwerkraft bezeichnen könnten. Aber eigentlich ist es so: der Apfel folgt einfach seiner Geodäten, frei fallend. Aber da die Zeit gedehnt ist, weicht diese Bewegung von dem freien Fall im freien Weltraum ab.

Frei nach J. A. Wheeler:

Masse greift die Zeit, indem sie deren Dehnung bestimmt
Zeit greift die Masse, indem sie deren Bewegung bestimmt

« Zurück zur Geschichte, Kapitel 3

Weiter in den Bemerkungen »

Die Allgemeine Relativitätstheorie, leicht verständlich erzählt - © Martin Kornelius 2016