Teil II: Flachland, Bemerkungen zu Kapitel 3

Sphärisches Koordinatensystem

Die Auswahl eines Koordinatensystems ist eine Frage der Zweckmäßigkeit. So gibt es mehr oder weniger nützliche Koordinatensysteme. Ein nützliches Koordinatensystem reduziert den Rechenaufwand oder hilft, Trugschlüsse zu vermeiden.
Das kartesische Koordinatensystem kann ein nützliches Koordinatensystem sein. So ist es für den praktischen Alltagsgebrauch hinreichend genau, um daran direkt Abstände ablesen zu können.

Ein nützliches Koordinaten­system ist zum Beispiel auch das "sphärische" Koordinaten­system, das Kugel­koordinaten verwendet. Es berücksichtigt, dass bei den Himmelskörpern wie unserer Sonne oder den Planeten Kugelsymmetrie vorherrscht. Die Rotation dieser Körper kann bei den Phänomenen, die wir damit beschreiben wollen, vernachlässigt werden.
Kugelsymmetrie heißt, dass keine Richtung des Raumes vor den anderen ausgezeichnet ist. Das Wesentliche geschieht nur entlang der Achse, die vom Mittelpunkt des Körpers nach außen weist. Auf dieser Achse wird üblicherweise als Koordinate r aufgetragen (r wie radial).

Den Abstand ds zweier Orte A und B können wir in Analogie zur kartesischen Abstandformel berechnen durch:

Dabei nutzen wir stark das zur Kugelsymmetrie Gesagte aus, indem wir den Winkelabstand (mit den beiden Winkeln) durch abkürzen. (Achtung: dieser Winkelabstand ist selbst schon zwei-dimensional). ist eigentlich eine recht komplizierte Formel, in der Winkelfunktionen gebraucht werden. Aber uns genügt dies, da es - wie schon erwähnt - im Wesentlichen nur auf die radiale Koordinate r ankommt, d.h. der Entfernung zum Mittelpunkt des Körpers (später mehr).
Das macht das Nützliche dieser Koordinaten aus.

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Die Allgemeine Relativitätstheorie, leicht verständlich erzählt - © Martin Kornelius 2016