Teil II: Flachland, Bemerkungen zu Kapitel 3

Koordinatensysteme

"Warum brauchte es weitere 7 Jahre für die Aufstellung der allgemeinen Relativitätstheorie? Der hauptsächliche Grund liegt darin, dass man sich nicht so leicht von der Auffassung befreit, dass den Koordinaten eine unmittelbare metrische Bedeutung zukommen müsse.", Albert Einstein
(zitiert nach: Schilpp, Paul Arthur (Hrsg.): Albert Einstein als Philosoph und Naturforscher. Braunschweig, Wiesbaden 1979)

Koordinatensysteme sind keine Landkarten, wir können an Koordinatensystemen nicht (mehr) einfach Abstände ablesen. Sie dienen nur dazu, Ereignisse aufzunehmen und zu sortieren, die tatsächlichen zeitlichen und räumlichen Abstände erhalten wir erst durch ausgeklügelte Rechnung.

Ein kartesisches Koordinatensystem können wir als Landkarte verwenden, da - wie schon erwähnt - diese Koordinaten auf einfache Weise Vielfache von Maßstäben sind.
Bezeichnender Weise geht dies bei Koordinaten­systemen für die Erd­ober­fläche mit den Längen- und Breiten­graden als Koordinaten nicht (auch wenn diese Landkarten heißen). Dass es sich hierbei tatsächlich nicht um kartesische Koordinaten handelt, erkennen wir an den Längengraden. Ändern wir den Längengrad um eine Maßeinheit, also um ein Grad: Am Äquator beträgt der zugehörige Abstand auf der Erde etwa 110 km. Bei der Breite von Karlsruhe (49° nördlicher Breite) sind es nur noch 73 1/2 km.
Warum können wir trotzdem Landkarten als Landkarten ;) verwenden?

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Die Allgemeine Relativitätstheorie, leicht verständlich erzählt - © Martin Kornelius 2016